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Das Dreispitzareal in Basel und Münchenstein



Herr O. / 27. Mai 2011:

Heute stand in der BaZ dass am Wochenende das Kunsthaus Oslo und das Haus der elektronischen Künste am Wochenende im Quartier Kunstfreilager auf dem Dreispitz aufgehen. Was können Sie mir zur Geschichte des Dreispitz in Basel und Münchenstein berichten?

Antwort von altbasel.ch:

Im Jahr 1840 erwarb Christoph Merian-Burckhardt (1800-1858) zur Erweiterung seines Landbesitzes um das Brüglinger Gut das sogenannte Dreispitzgut. Das Areal mit einer Ausdehnung von damals rund 18 Hektar wurde zur Keimzelle des heutigen Projekts eines neuen Stadtquartiers der Christoph Merian Stiftung. Bis 1850 wuchs das Gelände auf etwa 30 Hektar. Auf einem Teil davon wurden ab 1899 Rohmaterialdepots mit Anschluss ans Eisenbahnnetz eingerichtet.

Auf dem Dreispitzareal entstanden 1901 die Öffentlichen Lagerplätze des Kantons Basel-Stadt. Für die wurde 1908 an der Dornacherstrasse 400 ein schlichtes Verwaltungsgebäude durch den Architekten und Hochbauinspektor Karl Leisinger (1864-1929) erbaut. An die Liegenschaft schloss damals noch ein Materialschuppen an. Ferner entstand zugleich ein Waghäuschen. Im März 1918 bewilligte der Grosse Rat einen Kredit von 135'000 Franken zur Verlegung des Werkhofs.

Der zuvor im St.Johann angesiedelte Werkhof kam auf den Dreispitz, wofür dort 1918 entsprechende Liegenschaften gebaut wurden. 1922 entstand schliesslich das Zollfreilager. Dieses verfügte über eine eigene Poststelle und ein Kühlhaus. Bis 1930 war das Dreispitzareal mit 18 Kilometern Eisenbahnschienen erschlossen und wies rund 100 Firmen auf einer Fläche von 320'000 Quadratmeter auf. Der Name kommt von der Dreiecksform welches das Dreispitzgut einst hatte.


Beitrag erstellt 27.05.11

Quellen:

Fritz Bauer, "Basler Chronik vom 1. November 1907 bis 31. Oktober 1908", publiziert im Basler Jahrbuch 1909, herausgegeben von Albert Burckhardt-Finsler, Albert Gessler und August Huber, Helbing und Lichtenhahn, Basel, 1908, Seiten 329 und 330

Fritz Bauer, "Basler Chronik vom 1. November 1917 bis 31. Oktober 1918", publiziert im Basler Jahrbuch 1920, herausgegeben von August Huber und Ernst jenny, Helbing und Lichtenhahn, Basel, 1919, Seite 338

Othmar Birkner / Hanspeter Rebsamen, Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850-1920 - Basel, von der Christoph Merian Stiftung ermöglichter Seperatdruck aus Band 2 der Gesamtreihe, herausgegeben von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Zürich, 1986, Seiten 186 und 187 (Münchensteinerstrasse 268-274)

Rudolf Suter, Die Christoph Merian Stiftung 1886-1986, Christoph Merian Verlag, Basel, 1985, ISBN 8-856-16-025-6, Seiten 18, 53 und 94

engel

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