Aadringgete 2018 E.E. Zunft zum Goldenen Stern Obschon die vorangehende Regennacht nichts Gutes verhiess, verwöhnt die Sonne dann grosszügig das gut besuchte Neujahrsantrinken 2018 der Zunft zum Goldenen Stern am Vormittag des 1. Januar Dienstbare Geister sind schon im Vorfeld mit dem Abfüllen des Hypokras in Kannen beschäftigt. Die temporär zu Weinspendern umfunktionierten Brunnenröhren vermögen nicht immer alleine alle Becher der Gäste zu füllen. Während der traditionelle Basler Gewürzwein in Kannen gefüllt wird, nimmt der Neujahresbrauch um die Ecke bereits seinen Lauf. Man trifft sich erfreut am Brunnen, tauscht gute Wünsche und Grüsse aus, und harrt des Zunftspiels. Angeführt von Bannerherr Jean-Pierre Frefel hat das Spiel 2018 nicht ganz ein leichtes solches beim Aufmarsch, denn es gilt durch die stattliche Masse der Neujahrsgäste zu schreiten, wie Moses durch das Rote Meer schritt. Bei den Gästen trifft man hiesige Prominenz. So hat aus seinem Künstleratelier der frisch im Basler "Who is Who" aufgenommene Laternenmaler Däge mit charmanter Begleitung den Weg von Kleinhüningen zum Dreizackbrunnen gemacht. Damit weder rutschiges Eis noch nasse meisterliche Hosenbeine entstehen, hat man den kecken wasserspeienden Basiliken beim Rednerpodest kurzerhand zum Schweigen gebracht (2017 durfte er mit dämpfendem Schlauch weitersprudeln). Zunftmeister Raoul I. Furlanos Neujahrsrede erinnert die Versammelten an die Privilegien, derer wir uns in unserem Wohlstand erfreuen, und die damit verbundene Pflicht, mit Jenen zu teilen, die solches Glück nicht geniessen. Nun fliesst der Hypokras für alle aus den Brunnenröhen, und man sieht so manch bekanntes Gesicht. Einmal mehr ist da etwa Kostümspezialist Patrick Schlenker, der in diesem Jahr aussieht, als sei er aus einem Tim & Struppi-Album spaziert. Auch die Basler Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann lässt es sich nicht nehmen, den sonnigen Traditionsanlass am Dreizackbrunnen zu besuchen, und mit Angehörigen von Zunft und Spiel Neujahreswünsche auszutauschen. Am Brunnen begegnet man auch jungen Christen die zum ökumenischen Taizé-Treffen nach Basel gekommen waren, und neben der Nähe Gottes auch die Wärme des Goldenen Sterns erfahren (die Jüngeren werden zum Limonadestand geleitet) Die Hinweise von Radio Basilisk und das schöne Wetter bringen viele zusätzliche Gäste. Es geht das Gerücht, am Brunnen sei mehr Publikum versammelt, als bei der (horrible dictu) Amtseinführung des amtierenden US-Präsidenten. Die Glocken haben schon Zwölf geschlagen, als sich das Spiel zum Abmarsch sammelt, und den Schlusspunkt zu einer gelungene Aadringgete (bei selten moderaten Temperaturen) setzt, von der viele Gäste zufrieden heimgehen.