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eugen a. meier
Eugen A. Meier

1933 - 2004


Unerwartet verlor Basel im Mai 2004 den populären Buchautor Eugen Anton Meier (in Basel kurz "Eugen A. Meier"). Zahlreiche Bücher hatte er als Autodidakt auf dem Gebiet der Geschichte zur Stadt Basel und ihrer Vergangenheit verfasst. Auch wenn der Tod ihm nun die Feder aus der Hand nahm, bleibt Meier durch das geschriebene Wort im Herzen Basels unsterblich.

Geboren am 4. August 1933, absolvierte Meier nach seiner Schulezeit eine Bibliothekslehre in der Uni-Bibliothek Basel. Sein beruflicher Werdegang führte ihn in den 60er Jahren ins Staatsarchiv. Dort war er als Assistent tätig, als er 1968 eines seiner frühen Werke "Das verschwundene Basel" schrieb. Zugleich arbeitete er als zweiter Börsenschreiber an der Basler Effektenbörse.

Meier verstand es, historische Basler Themen einer breiten Leserschaft lebendig und vielfältig zu vermitteln. Der grosse Erfolg seiner Publikationen erstaunt daher wenig, ebenso seine Wahl 1975 zum "Herz-Basler". Die Zahl der von ihm verfassten Bücher ist Legion. Er brachten den Baslerinnen und Baslern die Häusernamen von Basel wie auch den Vogel Gryff näher.

Zu jenen Werken die wahrlich jedes Bücherregal ächzen lassen, gehören die wuchtigen Bücher über den Basler Arbeitsrappen (1984) oder jenes über die Basler Fasnacht (1985), welches für viele Fasnächtler zu einer veritablen Bibel wurde. Bei beiden Publikationen wirkte Meier federführend. Bei der letzteren sogar als Verleger und er verfasste vieles darin selbst.

Er schrieb zu vielen Themen, so zur Badekultur im alten Basel, zu Zunftjubiläen, zu runden Geburtstagen von Gesellschaften und Vereinen, oder auch, wie in "Das andere Basel", zu den Originalen, Sonderlingen oder sozialen Aussenseitern der Basler Vergangenheit. Es gibt wohl kaum ein Basler Antiquariat, wo man nicht auf Eugen A. Meiers Vermächnis stösst.


grab von eugen a. meier

Die letzte Ruhestätte von Eugen A. Meier auf dem Wolfgottesacker. Der schlichte Obelisk verweist mit zwei Worten auf sein publizistisches Schaffen.

Meier fasste Basel nicht bloss in Worte - er war ein Teil davon. Als Basler Bürger reinsten Wassers bekleidete er 1977-1986 das Amt des Meisters E.E.Zunft zu Schiffleuten und als honoriger Kleinbasler war er Vorgesetzter der Ehrengesellschaft zum Rebhaus. 1986/87 amtete er gar als vorsitzender Meister der Basler Zünfte und Gesellschaften.

Auch auf der Bühne der Lokalpolitik war Meier aktiv. Von 1972 bis 1988 und erneut am 1992 sass er im Grossen Rat des Kantons Basel-Stadt, vorab als Vertreter der CVP, später für die DSP. Mit seinem Ableben verlor ferner die Stiftung Basler Fähren ein Gründungsmitglied, und das Schweizerische Sportmuseum betrauert einen grossen Förderer.

Wie in Basel allgemein bekannt, war Meier ein Mann vieler Talente. Daher er auf der sportlichen Ebene gleichfalls heimisch. Schon in jungen Jahren wurde er Mitglied beim FC Nordstern, und 1956 konnte ihn der RTV 1879 in seinen Reihen begrüssen. Sein Amt im Grossen Rat führte ihn von 1972 bis 1984 naturgemäss auch in den FC Grossrat.

Offenbar war Meier dem Fussball sehr zugetan. Als Gründungsmitglied wirkte er 1957 bei der Geburt des FC Heimatland mit, und 1977 hob er den FC Stradivari aus der Taufe. Bis 1988 gehörte er der Stadiongenossenschaft St.Jakob an. Ferner wirkte er als Mitglied der Basler Sportkommission und er sass im Vorstand der IG Basler Sportverbände.

Ein reiches Leben erlosch. Eugen A.Meier starb am Dienstag dem 4. Mai 2004 im Alter von 71 Jahren in seinem Domizil in Naters im Kanton Wallis.




Weitere Basler Geister im Pantheon:

>> Mundartpoet Theobald Baerwart

>> Journalist und "Glopfgaischt" Robert B. Christ

>> Lokalhistoriker Paul Koelner

>> Denkmalpfleger "Dingedinge" Rudolf Riggenbach

>> Lokalhistoriker Gustaf Adolf Wanner



Beitrag erstellt 12.06.04 / korrektur Zunftmeisterschaft Schiffleuten 14.08.24

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