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Heinrich von Isny
Heinrich Knoderer wurde 1222 als Sohn eines Handwerkers in Isny/Hagenau geboren. Er trat dem Orden der Franziskaner bei (auch Minoriten genannt) und studierte in Paris. Danach war er in Basel und in Mainz als Lektor tätig. Unter König Rudolf von Habsburg war er an der Kurie mit diplomatischen Aufgaben betraut, so etwa im Bezug auf Differenzen bezüglich von Rechten des Reiches in der Romagna, der Lombardei sowie in England. Heinrich war ferner bei Verhandlungen zwischen Kurfürsten und Reichsständen einerseits und dem König andererseits als Vermittler aktiv.
König Rudolf - ein verlässlicher Verbündeter
Im Jahr 1275 wurde er als Heinrich von Isny in den Stand eines Bischofs von Basel erhoben. König Rudolf von Habsburg wohnte der Bischofswahl bei. Bald nach seinem Amtsantritt griff Heinrich im Stift St.Leonhard hart durch. Das von seinem Amtsvorgänger Bischof Heinrich von Neuenburg grosszügig begünstigte Kloster wurde unter verschärfte Aufsicht gestellt, vier seiner Kanoniker wurden strafversetzt und der Probst musste sich fortan Prior nennen. Etwas kleinlich verhinderte Heinrich von Isny den Abschluss des Neubaus der Theodorskirche, die seinem Vorgänger sehr am Herzen gelegen hatte.
Heinrich überliess 1279 den Clarissen das aufgehobene Kloster des Sackbrüderordens in Kleinbasel. Als einstiger Minorit war er dem Nonnenorden besonders zugeneigt. 1281 übertrug Rudolf von Habsburg dem Basler Bischof die feierliche Beisetzung von Königin Anna, die ihrem Wunsch gemäss neben ihrem 1276 verstorbenen Söhnchen Karl im Basler Münster bestattet werden wollte. 1283 sollte Heinrich die Hilfe von Rudolf im Elsgau dringend nötig haben, und die Freundschaft sollte sich bewähren.
Das Grabmal von Königin Anna und ihrem Sohn Karl im Basler Münster. Sie wurden auf Annas Wunsch hier beigesetzt - Rudolf von Habsburg übertrug beide Begräbnisse Bischof Heinrich von Isny.
Reinhold von Burgund, der Graf von Montbeliard, hatte sich des Städtchens Pruntrut und der gleichnamigen Burg bemächtigt, und machte dem Bischofsstuhl von Basel die herrschaftlichen Ansprüche in der Ajoie streitig. Erst mit einem Belagerungsheer, das Rudolf von Habsburg zur Unterstützung von Heinrich entstandte, konnte Reinhold in die Knie gezwungen werden. Am 17.April 1283 anerkannte dieser, dass Pruntrut Eigentum des Bischofs von Basel sei. Rudolf von Habsburg hatte sich als zuverlässiger Verbündeter erweisen.
Wechsel nach Mainz
Heinrich führte das Amt des Bischofs in Basel bis ihn am 15.Mai 1286 Papst Honorius IV. zum Erzbischof von Mainz ernannte. In Mainz war Heinrich wegen seiner Herkunft unbeliebt, und er wurde nicht populärer durch seine politische Linie, die durch Loyalität zum König gekennzeichnet ist. Diese Politik praktizierte Heinrich mit päpstlicher Unterstützung und er knüpfte nützliche Beziehungen um im Sinne des Königs handeln zu können. Zu seinen Bekannten gehörten die Oberen von Mainz und Pfalzgraf Ludwig II.
Bischof Heinrich von Isny griff zugunsten des Königs in die territorialen Streitigkeiten am Oberrhein und in Schwaben ein, und er unterstützte nach Kräften die königliche Landfriedenspolitik in Thüringen und Meissen. Auch hatte er Anteil an der Mehrung des erzstiftlichen Eigenbesitzes im Eichsfeld, und in Erfurt war er um den Ausgleich mit der Bürgerschaft bemüht. Heikel blieben die Beziehungen zu den Herzögen von Braunschweig. Im März 1287 reiste Heinrich als zuständiger Metropolit ans Konzil nach Würzburg. Er war vorsichtig genug, sich nicht in der Bewegung gegen die Kurie zu exponieren.
Ihm war bewusst, dass es gefährlich sein konnte sich offen dem Papst zu widersetzen, auch wenn ihm der König sehr nahe stand. An diesem Konzil vertrat er eigene Interessen - mit Rückendeckung durch Rudolf von Habsburg pochte er auf das Mainzer Krönungsrecht in Böhmen. Heinrich hatte zuvor Rudolf militärische und diplomatische Hilfe beim Erwerb Österreichs geleistet, so wusch eine Hand die andere. Im März 1288 starb Bischof Heinrich II. von Isny. Er wurde im Hohen Dom zu Mainz beigesetzt.
Querverweise:
>> Beitrag zu Bischof Waldo
>> Beitrag zu Bischof Haito
>> Beitrag zu Bischof Adalbero II.
>> Beitrag zu Bischof Burkhard von Fenis
>> Beitrag zu Bischof Heinrich von Thun
>> Beitrag zu Bischof Heinrich von Neuenburg
>> Beitrag zu Bischof Peter Reich
>> Beitrag zu Bischof Gerhard von Wippingen
>> Beitrag zu Bischof Hartung Münch von Landskron
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Literatur:
Benedikt Bury, Geschichte des Bistums Basel und seiner Bischöfe, 1927, Buch- und Kunstdruckerei Union AG, Seiten 72 bis 84
François Maurer, Kunstdenkmäler des Kantons Basel Stadt, Band 5, 1966, Birkhäuser Verlag, Seiten 328
François Maurer, Kunstdenkmäler des Kantons Basel Stadt, Band 4, 1961, Birkhäuser Verlag, Seite 149
Emil Major, Bauten und Bilder aus Basels Kulturgeschichte, 1986, Verlag Peter Heman Basel, Seite 45
Bernhard Hemmerle, Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, publiziert im Internet unter: http://www.bautz.de/bbkl/h/heinrich_ii_v_i.shtml
Lexikon des Mittelalters Bd. VI. - publiziert im Internet unter: http://www.mittelalter-genealogie.de
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