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basler brunnen
Der Brunnen beim Augenspital
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Ecke St.Johanns-Ring/Mittlere Strasselageplan

Tramhaltestelle Burgfelderplatz / Bushaltestelle Metzerstrasse


An der Ecke wo sich beim Augenspital die Mittlere Strasse und der St.Johanns-Ring treffen, steht ein veritabler Wanderbrunnen. Geschaffen wurde er von Urs Bargetzi (1794-1865) in Solothurn und seinen Standort hatte er einst dort wo die Malzgasse auf den Aeschenplatz trifft. Sein Vorgänger stand ab 1861 als Wandbrunnen an jener Ecke wo das Brunngässlein in die Malzgasse mündet, wobei er zuvor ab 1858 bei einem nahen Stadtmauerturm sprudelte.

der brunnen beim augenspital am st.johannring


Bevor er an diesen Turm geraten war, erhob sich der Wandbrunnen seit 1844 am Aeschentor. Da also schon sein Vorgänger sehr agil war, erstaunt es nicht dass auch der Brunnen aus der Werkstatt Bargetzi herumkam in Basel. Nachdem der alte Wandbrunnen an der Malzgasse verschwand, und das Aeschentor abgerissen war, wollte das Brunn- und Bauamt auf dem Aeschenplatz am Eingang zur Aeschenvorstadt einen hübschen neuen Brunnen aufstellen lassen.

Das war die Geburtsstunde unseres Wanderbrunnens. Ihm war ein trockener Start beschieden - es kam zu Differenzen zwischen dem Brunn- und Bauamt und der Baubehörde. Der Brunnen stand nun zwar am Eingang der Malzgasse, aber die obrigkeitlichen Streitereien verhinderten dass er überhaupt mit Wasser beliefert wurde. Lange Monate stand der neue Brunnen als Gegenstand des Volkshohns trocken an seinem Platz, bis am Claraplatz Bedarf nach einem Brunnen entstand.

Vom Aeschenplatz auf den Claraplatz

Auf dem Claraplatz stand um 1864 nach dem Abriss diverser Bauten des einstigen Clarissenklosters der dortige Sinn-Brunnen dem Fortschritt störend im Weg. Man benötigte einen Ersatz und holte den trockenen neuen Brunnen vom Aeschenplatz vor die Clarakirche, bevor man im Jahr darauf den Sinnbrunnen am Claraplatz entfernte, der übrigens im Jahr 1817 ebenfalls in Solothurn geschaffen wurde, wie Urs Bargetzis Wanderbrunnen vom Aeschenplatz.

Vor der Clarakirche stand der Brunnen nun ungestört bis 1930. Dann wurde er renoviert und musste von seinem ausladenden Sockel zwei Stufen abtreten, damit Platz für Parkplätze entstand. Nachdem er 90 Jahre am Claraplatz stand, sollte der Brunnen wieder auf Wanderschaft gehen. Er musste 1954 dem heutigen Vreneli-Brunnen weichen. Dieser symbolisiert mit seinem Mädchen in Schwarzwäldertracht die Wiese, die vom Feldberg nach Basel strebt.

der brunnen als er noch auf dem claraplatz stand

Der Brunnen (hervorgehoben) zwischen 1930 und 1937 vor der Clarakirche, wo er 1954 dem heutigen Vreneli-Brunnen weichen musste. (Nachlass Lucas Frey)

Bargetzis Wanderbrunnen indes, verdängte selbst einen Kollegen von dessen Stammplatz. An der eingangs erwähnten Strassenecke vor dem Augenspital (damals noch Augenheilanstalt) erhob sich seit 1900 einer der zierlichen grünen Basiliskenbrunnen. Dieser musste das Feld räumen, damit der Brunnen vom Claraplatz einen neuen Standort bekam. Seit dem 26. September 1955 sprudelt er mit seiner bewegten Vergangenheit dort nun als Augenheilanstalt-Brunnen.



Querverweis zum Thema:

>> Basel und seine Wasserversorgung



Beitrag erstellt 02.07.06 / Korrektur Quellen 09.01.17

Quellen:

Arthur Burger, Brunnengeschichte der Stadt Basel, herausgegeben vom Verkehrsverein Basel, Basel, 1970, Seiten 41 bis 42, 113 bis 114 und 164

Robert Balthasar Christ und Peter Heman, Zauber der Basler Brunnen, Birkhäuser Verlag, Basel, 1967, Beitrag 69

Eugen Anton Meier, Basel Einst und Jetzt, 3.Auflage, Buchverlag Basler Zeitung, Basel, 1995, ISBN 3-85815-266-3, Seite 100

engel

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