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Willkommen bei altbasel.ch

Es freut mich Sie auf altbasel.ch begrüssen zu dürfen. Das Anliegen dieser Website ist es, die Vergangenheit Basels online greifbar zu machen. Natürlich kann eine Website kein gutes Buch ersetzen, weshalb die Quellenverweise der einzelnen Beiträge als Wegweiser zum gedruckten Wort verstanden werden möchten. Doch da Sie schon mal hier sind, lade ich Sie zum Verweilen ein.

Die Abteilungen von altbasel.ch bieten Beiträge zu verschiedenen Themen rund um die Basler Lokalgeschichte. Unter "dossiers" finden Sie etwa eine Auswahl von Abhandlungen zu lokalem Brauchtum wie Vogel Gryff und Fasnacht oder auch Biographien altbaslerischer Personen. Das jüngste Update ist ein überarbeiteter Beitrag zum Wolfgottesacker.

Roger Jean Rebmann, altbasel.ch



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Schnüffelt man in Leserkommentaren und sozialen Medien herum, gewinnt man den Eindruck, dass manch' tiefbaslerische Seele eine Affinität zur Apokalypse hat. Die Zahl jener, die sich über den gefühlten Niedergang Basels wortreich ereifern ist Legion.

In diesem Dschungel des Wehklagens kann man oftmals auf auswärtige Stimmen stossen, die fortwährend bekräftigen, Basel über alles zu lieben, wenn es doch bloss anders wäre als es nun mal ist. Früher, als man noch dort lebte, sei nämlich alles besser gewesen.

Dieses legendäre "Früher", wo alles besser war, ist indes ein trügerisches Paradies. Der nicht minder legendäre Ernest Hemingway meinte just früher schon, dass die Zeiten in denen wir leben merkwürdigerweise in Zukunft als die "guten alten" nostalgisch verehrt würden.

Die guten alten Zeiten waren in Basel jene Tage, in denen der Birsig offen durch die Stadt floss. Als stinkende Cloaca Maxima nahm er alles auf was die Leute an seinen Ufern so ausschieden, und schuf gleichsam ideale Bedingungen für das Gedeihen von Cholera und Typhus.

In jenen "guten" Zeiten war es gesünder Alkohol an Stelle von Wasser zu trinken. Der schlug zwar auf die Leber und das Gehirn, aber er tötete langsamer als manches von dem Zeug, das unsere Aborte, Färbereien und Schlachthäuser ins Gewässer hinein kippten.

Von den Ungarn 917 verwüstet, von der Pest 1349 halb entvölkert, vom Erdbeben 1356 zerstört und vom Stadtbrand 1417 eingeäschert. Die Liste des Unheils das über Basel kam liesse sich endlos fortsetzen. Trotzdem sei heute alles so schrecklich wie nie zuvor.

Man ist daher längst weggezogen aus der schrecklichen Polis, nach Birsfelden, Kaiseraugst oder Therwil, und wartet im dortigen Asyl auf die Rückkehr jener guten alten Zeiten, die im kleinen Schrebergarten der eigenen Vorstellung Basel einst so lebenswert machten.

Ob man beim Eintreffen dieses herbeigesehnten Nirvana dann wahrhaftig in die Stadt zurückkehrt, hängt vermutlich auch davon ab ob die Basler Steuern auf das so angenehme Niveau sinken, das einem ehedem den Gang ins selbstgewählte Exil gnädig verzuckerte.

Aus diesem Ort der Verbannung wird hingebungsvoll über den Hag gezetert. Die Themen hierbei sind: 1. Basel, 2. Zürich. Die Stadt an der Limmat ist indes oft nur ein traditioneller Spaceholder für traditionsgenährte Befindlichkeiten, die man kultiviert wie einen Bonsai.

Eigentlich zieht die säuerliche Seele aber am liebsten über das angeblich so innig geliebte Basel her. Dies weil es kriminell, schmutzig, heruntergewirtschaftet und kreuzfalsch regiert wie verwaltet sei (zumindest so lange, bis die eigene Lieblingspartei das Sagen hat).

Da steigen aus den Tastaturen flammende Schwüre in die Sphären der sozialen Netzwerke, und geloben den verlorenen urbanen Garten Eden nur im Falle grösster Not zu betreten, und gar nie nicht dort ein Geschäft oder ein Restaurant aufzusuchen, und zwar for reasons.

Bei solch zornigen Kommentaren kommt man sich fast schon dumm vor, weil man zäh in der Stadt verharrt wie Leonidas bei den Thermopylen. Immerhin ist man legitmiert, über hiesige Mißstände zu klagen, ohne sich zum Giftzwerg am Gartenzaun zu machen.

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