Aadringgete 2019 E.E. Zunft zum Goldenen Stern
Es war schon sonniger wenn der Geldene Stern zum Antrinken des neuen Jahres am Neujahrsvormittag rief. Aber immerhin regnet es nicht in den Hypokras und der Januardunst tat der Stimmung keinen Abbruch.
Bald schon vernahm die am Dreizackbrunnen versammelte Neuahrsgemeinde das Trommeln und Pfeifen des Zunftspiels, das von der Schlüsselzunft her wie gewohnt klingend die Freie Strasse hinauf heranmarschierte.
Um die beiden mit kunstvollen Aufsätzen versehenden Hypokras-Rohre des Brunnens hat sich eine stattliche Menge mit Bechern in Händen versammelte. In der Erwartung von Lokalprominenz ist auch das Lokalfernsehen vor Ort.
Von Eltern oder Grosseltern mit zum Brunnen gebracht traf man auch die Jugend an. So wird sie schon früh im Jahr an Traditionen herangeführt (zum Trinken gab es dann keinen Wein sondern Limonade am nahen Stand)
Ein unverzichtbarer Teil des Anlasses ist das Zunftspiel vor dem Brunnen, das mit seinen Piccolo- und Trommelklängen einen vorfreudigen Hauch von Fasnacht verbreitet, auch wenn das Antrinken damit nichts zu tun hat.
Ebenso dazu gehört die Rede des Zunftmeisters Raoul I. Furlano. Vom Brunnenrand auf begrüsst er dabei das Neue Jahr. Aber zuerst steigt er vorsichtig auf sein Podest; ein kleines Brett vor einem der Brunnenrohre.
Nach der heiter-nachdenklichen Rede gilt es den Brunnen mit seinem temporär fliessenden Gewürzwein anzuzapfen, wozu der Meister den ersten Becher füllt. Nun sprudelt der Hypokras für alle die zum Brunnen kamen.
Zum Kreis der Neujahrsgemeinde zählt auch Alt alt Zunftmeister Ernst Mollet, der einst den Brauch des Antrinkens neu belebte. Hier wird er gerade mit einem freundlichen Händedruck von einem Zunftbruder des Spiels begrüsst.
Schier endlos sind die Schlangen der Leute, die sich nun an zwei Brunnröhren ihre Becher (seien sie nun aus noblen Zinn oder massentauglichem Kunststoff) zu füllen. Als Beigabe kann man am Stand daneben Wurst und Brot fassen.
Einige Lokalgranden lassen sich den geselligen Anlass nicht entgehen. Nonchalant Zigarette und Weinbecher haltend, sehen wir hier den Künstler Däge, der gewiss die Arbeit an einer Fasnachtslaterne unterbrochen hatte, um herzukommen.